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Gut vernetzt: das IT-Projektmanagement

Kurz vor Beginn der Corona-Pandemie kam Stefan zu uns. Als Datenanalyst sollte er Statistiken aufbereiten und für eine bessere Angebotsplanung Licht in die teilAuto-Nutzung bringen. Eigentlich. Denn für ihn und Kollege Peter bahnte sich etwas ganz anderes an … Lesen Sie hier das Interview.

teilAuto: Hallo Stefan, kurz nach Deinem Einstieg bei teilAuto passierte etwas, das Dich bis heute nicht loslässt. Was war los?
Stefan: Ja, ziemlich bald kam unsere Geschäftsführung auf mich zu und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, die Projektleitung für den möglichen Wechsel unseres Buchungssystems zu übernehmen. Keine zwei Wochen später saßen wir bereits im Kickoff-Termin und haben die Projektphasen besprochen.

teilAuto: Was war der ursprüngliche Plan, wie lange sollte es bis zum Systemwechsel dauern?
Stefan: Der Plan war, innerhalb von drei Monaten ein sogenanntes MVP zu erstellen – ein „Minimum Viable Product“, also die erste funktionsfähige Version eines Buchungssystems. Schnell wurde klar, dass das neue System unser Carsharing abbilden kann, aber viele unserer Arbeitsprozesse umgekrempelt werden mussten. Wir suchten einen guten Mittelweg: einerseits unsere internen Abläufe sinnvoll an das zukünftige System anzupassen. Andererseits dieses neue System für unsere Bedürfnisse zu verbessern und bisherige Features zwingend beizubehalten, z. B. die Schadenmeldung per App.

teilAuto: Ein Spagat …
Stefan: Auf Basis der erkannten Lücken haben wir einen Projektplan entwickelt, der einen Systemwechsel innerhalb eines Jahres vorsah. Solche Entwicklungen wirklich in der geplanten Zeit, im Budgetrahmen und in der gewünschten Qualität abzuschließen, ist immer eine Herausforderung. Einige kritische Arbeitspakete haben das Projekt soweit verzögert, dass wir den Systemwechsel noch einmal um 13 Monate verschieben mussten.

teilAuto: Und was hat am meisten Nerven gekostet?
Stefan: Der Tag des Systemwechsels war ganz klar eine Grenzerfahrung. Um es einzuordnen, dieser Wechsel war für alle hier ein Big Bang, d. h. wir haben an nur einem Tag die komplette IT-Landschaft getauscht. Ein neues Hintergrundsystem für Fuhrparkdaten, Abrechnung usw. Eine vollständig neue App inkl. Registrierung, Buchung und Smartphone-Öffnung. Plus eine neue Website. Alles musste auf den Punkt fertig und hochgefahren werden. Eigentlich lief alles sehr gut. Aber ein eher kleiner Datenfehler beim Umzug der Kundenkartendaten führte dazu, dass wir gerade in den Anfangstagen massive Probleme hatten. Buchungen wurden mit falschen Informationen verschickt, Fahrzeuge öffneten nicht …

Stefan in seiner natürlichen Arbeitsumgebung.

teilAuto: Über diesen Umzugskrimi hatten wir damals berichtet. Warst Du ganz allein, wie haben Dich die Kollegen bzw. Kolleginnen unterstützt?
Stefan: Wenn man an den Punkt kommt, dass man realisiert, dass da jetzt ein paar Tausend Buchungen in Gefahr stehen, dann steigt der Druck. Besonders stark wurde er, als die größte Anrufwelle auf uns brandete, die wir bisher gesehen hatten. In den ersten drei Tagen haben wir so viele Anrufe bewältigt wie sonst in sechs Wochen! Das war nur mit einer Belegschaft möglich, die voll mitgezogen hat. Allen voran war mein Kollege Peter eine große Unterstützung im gesamten Projekt. Am Tag des Big Bangs und im folgenden Orkan der Anrufe konnten wir als eingespieltes Team den Kolleginnen und Kollegen unter die Arme greifen.

teilAuto: Nun kümmerst Du Dich auch nach viereinhalb Jahren darum, dass das System läuft und in Teilen besser wird. Wo hakt es weiterhin, was ist möglicherweise geplant?
Stefan: Abgesehen davon, dass die Wunschliste sowohl der Kund*innen als auch der Mitarbeitenden bei teilAuto unerschöpflich ist [lächelt]: Manches aus der Zeit vor dem Systemwechsel ist immer noch nicht fertig und wird weiterhin bearbeitet. Im Fokus stehen aktuell die Systemerneuerung und die Verbesserung der Leistungsfähigkeit – beispielsweise die Verbesserung der Kommunikationsebene der Zugangssysteme. Damit werden hoffentlich die Verzögerungen beim Öffnen und Schließen der Fahrzeuge der Vergangenheit angehören.

teilAuto: Wie sieht es beim Frontend aus?
Stefan: Wir haben uns dazu entschieden, die gesamte Freischaltstrecke zu erneuern. Das heutige Kundenerlebnis im Zuge der Anmeldung ist stark ausbaufähig. Gerade zum Start soll ja kein falsches Bild von Carsharing vermittelt werden. Fehler, Wartezeiten bzw. Dauer und fehlende Prozessunterstützung sind hier die größten Problempunkte. Beim cityflitzer haben wir das kürzlich umgestellt, an der teilAuto-Kundenaufnahme arbeiten wir gerade.

Die große Stütze beim Systemwechsel: Kollege Peter.

teilAuto: teilAuto betreibt weder ein eigenes Buchungssystem noch die App. Wo liegen auch die Vorteile und Möglichkeiten, eigene Entwicklungen umzusetzen?
Stefan: Das Aufgabenfeld wird dadurch eher abwechslungsreicher und vielseitiger. Ein Vorteil ist die Möglichkeit, mit verschiedenen Dienstleistern zusammenzuarbeiten, den besten Ansatz zu wählen und insgesamt freier zu gestalten. Das macht es spannend, manchmal auch komplex. Man wirkt an unterschiedlichen Systemen mit, schreibt Userstorys und entwickelt Lastenhefte. Am Ende des Tages entsteht so für Kund*innen ein neues Nutzungsfeature oder für die Kolleg*innen ein Werkzeug, das deren Arbeit erleichtert.

teilAuto: Zu guter Letzt: Ich vermute, Du hast die Hoffnung noch nicht aufgegeben, Dein ursprüngliches Jobprofil etwas stärker als bisher auszufüllen, oder?
Stefan: Ja, ich möchte die Verantwortung im IT-Bereich gern und möglichst bald abgeben. Wünschen würde ich mir unbedingt jemanden, die oder der ein fachliches Verständnis für Programmierung mitbringt und verschiedene Projektbausteine selbstständig managt. Schließlich geht es darum zu verstehen, wie IT-Prozesse und Systeme ineinandergreifen. Insbesondere in der Kommunikation mit externen Dienstleistern geht es darum zu erkennen, wo potenzielle Fehlerquellen herrühren. Und es geht darum, Zusagen partnerschaftlich und zugleich mit Nachdruck einzufordern.

teilAuto: Vielen Dank für Deine offenen Worte. Vielleicht weckt neben unserer aktuellen Stellenausschreibung dieses kleine Interview ja Interesse und hilft bei Deiner Entlastung.
Stefan: Ich drücke die Daumen und gebe natürlich die Hoffnung nicht auf!

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Kommentare

Kommentar von Johannes G. |

Für mich kam die Ankündigung bezüglich der Kundenkarte jedenfalls völlig überraschend und der genaue Zusammenhang mit dem erwähnten Verein ist für mich nicht nachvollziehbar. Bis jetzt ist mir nicht klar, woher die 5€ eigentlich kommen und warum sie konkret gezahlt werden. Wenn teilAuto den genannten Verein unterstützt oder andersherum, dann bedeutet dies, dass die eine Seite über eine viertel Million der anderen Seite zahlt, sollte die absolute Mehrheit aller Privat- und Geschäftskunden sich für eine aktive Abmeldung der Karte entscheiden. Warum macht man sowas? Wie ist da die Interessenslage? Wo bleibt dann der effiziente Umgang mit vorhandenen, finanziellen Ressourcen? Hier wäre es schön, wenn teilAuto diese Thematik nochmal ausführlicher in einem gesonderten Beitrag in der Neuigkeiten Rubrik veröffentlichen würde.

Wie also könnte eine Dienstleistung wie Carsharing mit minimalstem technischem Aufwand betrieben werden und dennoch komfortabel für alle zu nutzen sein? "Maximale Effizienz auf multiplen Ebnen" wie es in einem Zitat so schön heißt.

Folgende Alltagssituation: ich stehe vor dem gebuchten Fahrzeug und aus irgendeinem Grund lässt sich dieses nicht über die App öffnen. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Damit ist ein zügiges Losfahren ausgeschlossen, denn es bleibt nur der Anruf bei der Hotline und das kann, wenn man nicht gerade Glück hat, einige Zeit kosten. Beim Verschließen ist es ja weniger problematisch, nicht wahr? Sobald der Schlüssel wieder mit dem Chip im Bordcomputer steckt, verschließt die Zentralverriegelung automatisch, innerhalb 1 Minute?

Kommentar von Anwendungsentwickler |

Diese Transparenz ist interessant. Solch XXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXX die solch unausgegorene Arbeitsprozesse gestalten sind eine echte Katastrophe. Die grundlegende Verwaltung einer gesamten Firma durch die eignen Kunden testen zu lassen, zeugt von Unerfahrenheit und nicht von verantwortungsvollem Handeln. Das XXXXXXXXXX XXXXXXXXXXX XXX XXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXX XXX XXXXX XX XXXXXXXX, dass eigene unprofessionelles Handeln gar nicht zu erkennen. Durch coole Schlagworte und Hinweise darauf wie kompliziert doch alles ist, wird versucht die Verantwortung von der eigenen Person weck zu lenken. Unter dieser Verantwortung fallen natürlich nicht nur XXX XXXXXX XXXXXXXXXXXXXXX XXX XXXX, XXX XXXX XXXXX XXX, XX XX XXX XXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXX bei teilauto ist. Sehr oft werden Entscheidungen für "coole" Features aber gegen eine effiziente Nutzung getroffen. Neuestes Beispiel: Abschaffung der Kundenkarte!
Nach dem Willen von teilauto sollen die Fahrzeuge jetzt nur noch durch eine "App" geöffnet werden können. Das ist zunächst erst einmal eine nicht hinnehmbare Bevormundung der Kunden-Innen: 'die haben sich gefälligst alle ein Handy zuzulegen zzgl. einen Handyvertrag mit Mobildaten'. Intern sollen sicherlich nur die eigenen Kosten auf die Kunden-Innen übertragen werden.
Wozu ist es beim Aufruf der entsprechenden Seite notwendig, dass man sein Datenvolumen mit Massen an Landkartenkacheln, (aktuell //buchen.teilauto.net: 113 Anfragen, 12,97 MB übertragen, beendet nach 2,46 min) und riesigen svg-Dateien belastet. Diese "coole" Methode zum Öffnen eines Fahrzeuges stehlen den Kunden-Innen viele kostbare Lebensminuten. Mit Beginn des Aktivierens des Handys bis zum Aktivieren des Öffnungsbuttons sind wohl einige Wisch- und Tipphandlungen inkl. mehrerer Authentifizierungen notwendig. Diese schon vorab als Fußgänger-In auszuführen sind bekanntermaßen mit diversen gesundheitsschädlichen Risiken verbunden.
Das Öffnen mit der Kundenkarte ist genial einfach und innerhalb weniger Sekunden erledigt und geht sogar mit einer Hand.

Es tut mir sehr leid, dass ich mich derart negativ äußere. Die Ursache liegt aber bestimmt nicht bei mir. Die Kundenorientierung sollte sich nicht an solch unsäglichen Aussagen wie "das hat ja sowieso jeder-Inn" messen, oder aus irgendwelchen vergangenen Statistiken "berechnen" lassen. Wie aus vielen Kommentaren ersichtlich ist, können die meisten Sorgen gar nicht über das vergangene oder aktuelle Nutzer-Innen-verhalten erkannt werden. Wer sich mit Statistiken brüstet und damit eine zukunftsweisende Firmenentwicklung vorhersagen möchte, sollte sein-ihr Talent an der Börse einsetzten und dort mit diesen außergewöhnlichen Fähigkeiten sein-ihr Glück probieren ;-)

Hochachtungsvoll und liebe Grüße
Olaf

Antwort von teilAuto & cityflitzer

Hallo Olaf,

danke für Ihre Ausführungen – den "hochachtungsvollen und lieben Grüßen" können wir nur bedingt Glauben schenken. Ihre Kritik ist direkt gegen unsere Mitarbeitenden gerichtet, was wir nicht hinnehmen und weshalb wir die betreffenden Stellen unlesbar gemacht haben. Eine Entschuldigung halten wir für angebracht!

Kurz wollen wir auf die angesprochene Aktion verweisen: https://teilauto.net/kartenspende. Der Hintergrund (Änderung der technischen Plattform bei der Carsharing-Zugangstechnik) ist darin benannt.

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