Keine Angst vor E-Fahrzeugen und langen Strecken: Ein teilAuto-Kunde klärt auf
Das Wochenende rückt näher und damit der Tagesausflug in den Spreewald, die Fahrt zur Oma nach Thüringen oder zu Freunden ins Ruhrgebiet. Es soll ein E-Auto werden, denn wer diese schon mal ausprobiert hat, weiß das ruhige und zugleich sportliche Fahrverhalten zu schätzen. Außerdem hat man die Gewissheit, dass man sich nur mit Ökostrom fortbewegt, der an den Heimatladesäulen von teilAuto anliegt. Dass eine Fernfahrt unkomplizierter und schneller sein kann, als vielleicht gedacht, möchte ich mit diesem Beitrag zeigen.
Schnell oder langsam? Das ist hier die Frage
Grundsätzlich gibt es zwei Strategien zum Vorankommen, die sich unter den Elektroautofahrern „durchgesetzt“ haben:
Schnell fahren – Schnell laden: Insbesondere bei modernen E-Fahrzeugen mit großen Akkus und schneller Ladegeschwindigkeit wie dem ID.3 bietet dieses Prinzip auf deutschen Autobahnen einen zeitlichen Vorteil. Der Akku kommt durch die hohe Leistungsentnahme gerade im Winter auf die richtige Betriebstemperatur fürs Schnellladen. Die Ladestopps werden somit kurz gehalten und der Wagen stets bei niedrigen Ladeständen schnellstmöglich nachgeladen. Nachteilig sind die höheren Kosten durch den höheren Verbrauch, und bei längeren und häufigeren Umwegen zu Ladesäulen kann der zeitliche Vorsprung aufgefressen werden.
Die zweite Möglichkeit ist, die Geschwindigkeit zu senken, um die Reichweite zu erhöhen. Hierfür eignen sich Geschwindigkeiten von 100-120 km/h. Das zeitliche und Verbrauchsoptimum erreicht man mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit über lange Strecken.
Nützliche Apps und Routenplanung
Bevor die Fahrt los geht, empfehle ich noch drei Apps, die ich selbst gerne nutze und die Fernfahrten vorhersehbar machen. Dabei gilt immer: Die Apps nur beim Parken nutzen oder vom Beifahrer bedienen lassen.
A Better Route Planner (ABRP) („Ein besserer Routenplaner“)
- App bzw. Website mit fahrzeugspezifischer Routenplanung
- Optimierung der Fahrt- und Ladezeiten durch vielfältige Einstellmöglichkeiten
ChargeEV (iOS) / EV+Map (Android)
- App (iOS oder Android) zur gezielten Ladesäulensuche mit vielen Zusatzinfos, z. B. zu kostenlosen oder defekten Säulen
EnBW mobility+
- App zum einfachen Freischalten und Bezahlen von Ladevorgängen
- Faire Preise auch ohne Grundgebühr, einfacher Wechsel in andere Tarifstufen
- Nicht vergessen: Vor der Reise Zahlungsmittel hinterlegen
Die Routenplanung im Überblick
- Erweiterte Einstellungen für Fahrzeug, Ladenetz (hier: EnBW bevorzugen), Wetter usw. in der App ABRP setzen bzw. Standards nutzen.
- Gesamte Reise auch mit Zwischenzielen in die Routenplanung eintragen.
- Route berechnen lassen und Ladestopps manuell anpassen. Die Lader können gezielt aus- oder eingeschlossen werden, um z. B. die teuren Ionity-Lader oder größere Umwege zu vermeiden. Mit dem Blick in die Routenplanung der EnBW mobility+-App mit passenden Filtereinstellungen kann man sicherstellen, dass die Säule auch mit dem eigenen Tarif und Zugangsmedium nutzbar ist.
- Sind Zwischenladungen möglich, z. B. AC-Lader in Zielnähe, können diese bei den separaten Einstellungen der Zwischenstopps gesetzt werden. Dazu werden realistische Werte eingetragen. (Achtung: Bei Nutzung von EnBW mobility+ nicht länger als 4h laden, um Blockiergebühren zu vermeiden.)
- Es bietet sich an, mit realistischen Parametern und Einstellungen am Reisetag die Fahrt neu berechnen zu lassen und so zu optimieren.
Unterwegs Nachladen
Bei Ankunft an der Ladesäule empfiehlt sich ein Zielladestand von ca. 10%, um noch etwas Reserve bis zu einer Ausweichmöglichkeit zu haben und gleichzeitig im niedrigen Ladebereich die maximale Ladegeschwindigkeit ausnutzen zu können. Wichtig: Das Nachladen lässt sich im Gegensatz zum Tanken momentan nicht von teilAuto rückerstatten. Somit ist das E-teilAuto-Fahrzeug auf Langstrecke leider momentan deutlich teurer als ein vergleichbarer Verbrenner.
Die Kosten für die Ladung des E-Fahrzeugs liegen bei ca. 10€/100km (Stand: Jan. 2022) an öffentlichen Säulen. Zum Bezahlen benötigt man ein Zugangsmedium (passende Ladekarte oder App) und einen geeigneten Tarif. Mit dem Tarif von EnBW ist man als teilAuto-Nutzer*in m. E. aktuell am besten aufgehoben, da man ein großes Ladenetz nutzen kann und einen fairen Preis zahlt.
Endlich startklar!
Mit diesen Vorbereitungen kann nun nichts mehr schief gehen. Beim Fahren achtet man schlicht darauf, dass die maximale Reichweite größer bleibt als die Entfernung zur nächsten Ladesäule. Wenn es hier knapp wird, hilft es die Geschwindigkeit in 10 km/h-Schritten zu senken, da der Luftwiderstand den größten Einfluss auf den Verbrauch hat. Auf das Windschattenfahren sollte aber verzichtet werden. Das hat keinen Effekt und ist gefährlich.
Wer jetzt Lust auf Elektroautos bekommen hat, kann es ja einfach mal ausprobieren. Es muss auch nicht gleich die Fahrt quer durchs Land sein. Zum Kennenlernen und Erfahrungen sammeln, bietet sich beispielsweise erstmal ein Wochenendtrip in die nähere Umgebung an. Ich wünsche auf jeden Fall allzeit gute Fahrt und jede Menge Spaß mit den elektrischen Fahrzeugen!
Disclaimer: Es handelt sich um einen Gastbeitrag eines teilAuto-Kunden, der dessen persönliche Meinungen widerspiegelt. Bei den genannten Apps und Diensten handelt es sich um unbezahlte Produktempfehlungen.