Offener Brief gegen Vandalismus

+++ Update, 09.09.22, 14:00 +++
Danke für die vielen Rückmeldungen zu unserem offenen Brief!
Toll, dass sich so viele von Ihnen mit uns Gedanken machen, Einschätzungen teilen und versuchen, Lösungsansätze zu finden. Bei manchen Posts hätten wir uns eine weniger aggressive Sprache gewünscht. Bei anderen Wortmeldungen, haben wir uns – trotz der ernsten Lage – sehr über den Humor amüsiert. Viele von Ihnen danken uns für unsere offene Kommunikation, wir danken Ihnen für Ihre lebhafte Interaktion. Das ist wirklich großartig.
Im Moment sind wir natürlich auch ein bisschen überwältigt von der Vielzahl der Reaktionen, das geben wir gern zu. Verschiedene Medien haben bei uns angerufen und nach Statements gefragt. Die lehnen wir aktuell gerade alle ab. Liebe Redakteurinnen und Redakteure, Sie machen Ihren Job, das verstehen wir, aber unser Anliegen ist es nicht, das Thema als Aufreger in die Schlagzeilen zu bringen. Unser Anliegen ist es, in Kontakt zu treten und nach dem Warum zu fragen.
Über Twitter bekamen wir den sehr konstruktiven Hinweis, es mit einer anderen, viel kürzeren und reduzierteren Ansprache zu versuchen. Natürlich wissen wir auch nicht, wie dieser Brief aufgenommen werden wird. Aber einen Versuch ist es uns wert.
Hey, wer immer du bist
… und regelmäßig Fahrzeuge und anderes beschädigst und zerstörst. Wir wissen nicht, was der Konflikt zwischen uns ist, aber es gibt noch Möglichkeiten, das anders zu lösen. Auch anonym, wenn du möchtest.
teilAuto
pfeffinger@teilauto.net
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Zum Hintergrund
Beschmierte cityflitzer im Leipziger Osten, angezündete Transporter am Kohlrabizirkus, mutwillig beschädigte E-Mobile und Ladesäulen im Süden. Es sind harte Zeiten für unseren Fuhrpark. Denn leider ist es so, dass die zerstörerische Gewalt gegen unsere Autos und Stationen enorm zugenommen hat. So regelmäßig wie kein anderer Stellplatz ist die Station Pfeffinger Straße in Leipzig Connewitz davon betroffen. Hier scheint die Zerstörung systematisch zu sein. Wir fragen uns wieso. Was ist die Botschaft hinter diesen andauernden Beschädigungen? Deshalb schreiben wir diesen offenen Brief.
Offener Brief: Hey Connewitz, warum?
Die Carsharing-Station Pfeffinger Straße gibt es schon seit mehr als 15 Jahren. Aber erst in letzter Zeit wird sie immer wieder angegriffen. Fast schon im Wochentakt werden Reifen zerschlitzt, Spiegel abgetreten oder die Ladesäule beschädigt. Wir fragen uns: Was ist die Botschaft dahinter?
teilAuto gibt es schon seit 2000 in Leipzig. Wir haben klein angefangen und unser Stationsnetz Stück für Stück ausgebaut. Wir sind unseren eigenen Weg gegangen. Ohne Venture Capital oder institutionelle Gesellschafter. Wir wollten uns nicht verbiegen lassen. Mittlerweile sind wir eine gemeinwohlorientierte Unternehmung. Unser Ziel ist es, eine Genossenschaft zu werden. Deshalb haben wir immer gedacht, wir passen eigentlich ganz gut zu Connewitz.
Nun werden Gemeinschaftsautos angegriffen, die von Menschen und Vereinen aus dem Viertel oder dem Späti gegenüber genutzt werden. Wir fragen uns, wollt ihr lieber, dass wir als lokale Carsharing-Organisation abziehen und die Fläche frei machen für das nächste durchgestylte Micro-Appartment-Haus? Können wir uns kaum vorstellen.
Also sprecht mit uns. Oder schreibt uns. Zum Beispiel per Mail an pfeffinger@teilauto.net.
Mit Grüßen
teilAuto

Nachtrag:
Den offenen Brief werden wir als Plakat auch direkt an der Station Pfeffinger Straße aushängen. Es ist ein Versuch und wir haben keine Ahnung, was dabei rauskommen wird. Aber wir probieren das jetzt.
Kommentare
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Kommentar von Paul Smenis |
Das NMS Tag auf dem Parkplatzschild ist doch von Falk (...) (Beschimpfung gelöscht, Anmerkung d. Red.). Das erkennst 10km gegen den Wind. Aber auch geil wie jetzt hier in Kommentaren versucht wird politisch gegen "die Klimagegner" zu wettern, die ja immer die bösen sind und sogar Elektroautos zerstören. Damit wieder mehr Dieselfahrzeuge auf die Straße kommen :D Oder dass ganz Leipzig zur aus Chaoten besteht. Herrlich. In Connewitz treiben sich nun mal verstärkt "politisch linksextrem motivierte Personen" herum, die unter dem Deckmantel des hehren politischen Ziels einfach Sachen zerkloppen. Was ist eigentlich relativ egal. Ich denke das hat keinen tieferen Hintergrund und kein gezieltes politisches Statement.
Kommentar von Müller |
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