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Nur ein gutes Netz zählt – Stationsplanung bei teilAuto

Wie entstehen eigentlich teilAuto-Stationen? Vor Kurzem haben wir davon berichtet, was die Leute bei teilAuto in verschiedenen Bereichen machen. Aber wer kümmert sich um die Suche und den Aufbau der Fahrzeugstandorte? Diesen und anderen Fragen geht unser Beitrag nach.

Wie entsteht eine Carsharing-Station?

Die Kriterien für eine Stationsentscheidung sind sehr unterschiedlich und müssen bei jedem neuem Standort gegeneinander abgewogen werden. Dabei stellen wir uns u .a. diese Fragen:

  • Gibt es schon Stationen in der näheren Umgebung und wie hoch ist die Nachfrage?
  • Wohnen im Umfeld viele Kund*innen oder gibt es in der Nähe Potenzial für eine geschäftliche Nutzung?
  • Wie zugänglich ist der Standort für Carsharing-Nutzende und für welche Fahrzeugklassen ist er konkret geeignet?
  • Ist die künftige Station gut sichtbar und mit anderen Verkehrsmitteln wie Fahrrad und ÖPNV erreichbar?
  • Genügen Lichtverhältnisse und Bodenbeschaffenheit unseren Ansprüchen? Falls nein: Wie hoch ist der bauliche Aufwand, damit die Station nutzbar wird?
  • Ist eine Ausstattung der Station mit Ladeinfrastruktur möglich (evtl. auch nachträglich)?
  • Gibt es genug Platz für unser Servicemobil, um Fahrzeugchecks durchzuführen?
Situation vor Ort: unbebautes Grundstück wird als wilde Parkfläche genutzt.


Dabei sind manchmal Kompromisse notwendig. Immer geht es darum, die Mobilität ohne privates Auto voranzutreiben. Im Zusammenspiel mit anderen Verkehrsträgern soll eine adäquate Alternative zum privaten Auto geschaffen werden – auch in wirtschaftlich weniger attraktiven Gebieten. Gleichzeitig muss sich das Ganze rechnen.

Nach Anmietung: Die ersten Reserviertschilder sollen Fremdparker abhalten.


Wohin kommt die Station?

Oft äußern Nutzer*innen einen konkreten Bedarf in ihrer Wohngegend. Die Hinweise von Ihnen, unseren Kundinnen und Kunden, sind eine der wichtigsten Quellen bei unserer Stationssuche. Oder unsere Regional- und Stadtverantwortlichen stellen fest, dass Fahrzeuge in einem Gebiet besonders oft gebucht werden. Manchmal gibt es schlichtweg noch keine Station in einem bestimmten Viertel, aber schon zahlreiche Nutzende.

Bedarf wird auch von anderer Seite festgestellt: So gibt es kommunale Ausschreibungen, auf die wir uns bewerben. Hinzu kommen auch Kooperations- und Geschäftspartner, die uns Flächen direkt anbieten, oder auf die wir selbst zugehen.

Der Zaun steht und alle Stellplätze werden markiert.

Besonderheit: Carsharing im öffentlichen Raum

Bei Stationen im öffentlichen Straßenraum kommen noch weitere Aspekte hinzu. Zum rechtlichen Hintergrund haben wir bereits an anderer Stelle informiert. Der Prozess für diese Standorte ist häufig komplex, langwierig und immer: anbieterneutral. Das ist auch gut so, denn schließlich wird dabei öffentlicher Grund zur exklusiven Nutzung als Carsharing-Station bereitgestellt.

Die Herausforderung ist, dass die Stellplätze in das bestehende städtische Umfeld integriert werden müssen – etwa durch (minimalen) Wegfall von Bewohnerparkplätzen. Dem Unmut von Pkw-Halter*innen muss dabei ebenso begegnet werden wie der Ignoranz von Fremdparkern. Das fordert viele Bereiche heraus: Von der Verkehrsplanung über das Ordnungsamt und verärgerte Carsharing-Nutzer*innen ... bis zur teilAuto-Kundenbetreuung oder dem Servicemobil, das sich um nicht korrekt abgestellte Fahrzeuge kümmern muss.

Das heißt für uns, laufend mit den Behörden im Gespräch zu bleiben und daran zu arbeiten, dass beispielsweise Abschleppvorgänge schnell und einfach ausgelöst werden können. Die Erfahrung zeigt, dass sich mit der Zeit Lerneffekte einstellen und ein gutes Miteinander möglich ist.

Einrichtung neuer Standorte

Wenn nun der Standort feststeht und die Rahmenbedingungen geklärt sind – sei es per Mietvertrag oder Sondernutzungsgenehmigung – muss nur noch ein Schild und ein Fahrzeug hin und dann geht es los. Oder?

Mitunter ist es notwendig, den Untergrund zu befestigen, bspw. mit Schotter.

So einfach ist es leider nicht. Auch hier gibt es noch einiges zu tun, angefangen beim Auto. Wir planen unseren Flottenaufwuchs Monate im Voraus. Das passt nicht immer zum Zeitpunkt, an dem eine Station fertiggestellt wurde. Im Zweifel muss erstmal ein teilAuto-Fahrzeug von einer anderen Station (oder Stadt) aushelfen.

Die neue Station muss im Buchungssystem angelegt und auch vor Ort eingerichtet werden. Damit Schilder und ggf. Fahrradbügel gesetzt werden können, braucht es evtl. noch weitere Genehmigungen. Gelegentlich sind auch kleinere Bauarbeiten notwendig. Und dann kann es wirklich losgehen! Mit Spannung schauen die Kolleg*innen, wie die neue teilAuto-Station angenommen wird: Nehmen die Nutzenden sie wahr und gibt es die ersten Fahrzeugbuchungen?

Sie haben eine Idee?

Welche Fläche wäre als teilAuto-Station gut geeignet und wo sehen Sie einen passenden Standort? Über konkrete Vorschläge zu potenziellen teilAuto-Stationen freuen wir uns immer – ganz besonders dort, wo es wenig verfügbare Stellflächen gibt. Tiefgaragen sind eher nichts fürs Carsharing (Tiefgaragenpreise übrigens auch nicht).

Sprechen Sie gern Ihre Hausverwaltung oder Ihren Vermieter an – oder vermitteln uns den Kontakt an newsletter@teilauto.net. Wir prüfen die Machbarkeit und vielleicht haben Sie dann bald eine neue Fahrzeugstation um die Ecke.

Komplett mit Ladesäulen: Station Rudolf-Leonhard-Str. 74 in Dresden.


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Kommentare

Kommentar von Nutzer aus dem Dresdner Westen |

Wir wünschen uns schon länger ein Standort in DD-Gompitz/Pennrich der ohne Bus und Bahn erreichbar ist.

Wie wäre es mit diesen:
https://www.google.de/maps/@51.0394739,13.6311197,62m
https://www.google.de/maps/@51.0419697,13.6311321,62m

Ggf. kann das Fzg. vom Thymianweg zu uns umziehen?

Antwort von teilAuto & cityflitzer

Vielen Dank für Ihren Vorschlag, den wir an die Dresdner Kollegen weitergeleitet haben. Für Carsharing ist die Anbindung an Bus und Bahn sehr wichtig, deshalb sehen wir hier momentan wenig Potenzial für eine ausreichende Nutzung. Wir können Stellplätze in den städtischen Randgebieten nur schrittweise entwickeln. Zunächst steht der Dresdner Norden auf der Agenda.

Kommentar von Lutz |

Diese Station ist eine wirklich gute Ergänzung zu den nahegelegenen anderen Stationen im Stadtviertel. Es gibt eine sehr variable Fahrzeugflotte, sowohl Stromer wie auch fossil. Der Standort ist ideal zu erreichen. Jeder, der mit seinem eigenen Auto an der Kreuzung wartet, nimmt diese Station in ihrer Vielfalt wahr. Somit auch ein idealer Werbeträger. Und ein Aushängeschild der Bewohner dieses Stadtviertels. Wir wollen gemeinsam dazu beitragen, eine lebenswerte Stadt aufzubauen.

Weiter so!

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