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20 Jahre mitteldeutsches Carsharing mit teilAuto

Derzeit ist das Thema Carsharing in aller Munde. Neu ist das Konzept des organisierten Autoteilens in Mitteldeutschland nicht. In diesem Monat feiert einer der ersten regionalen Anbieter seinen 20. Geburtstag. Im Mai 1993 ging in Halle das erste teilAuto-Fahrzeug an den Start. Damals teilten sich zehn Nutzer einen Skoda Favorit. Heute, zwei Jahrzehnte später, ist teilAuto in 15 Städten in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen vertreten, über 15.000 Kunden nutzen das Angebot. Carsharing – eine mitteldeutsche Erfolgsgeschichte?

Der Wunsch, eine Alternative zum privaten Pkw zu finden, entstand bereits 1992. Durch einen Fernsehbeitrag wurde der damals 28-jährige Steffen Carius auf die noch junge Berliner Carsharing-Organisation „StattAuto“ aufmerksam. Carius, der sich damals in der Grünen Liga Halle engagierte, ließ die Idee des Autoteilens nicht los. Er erzählte sie weiter, fand Mitstreiter, die ebenso dachten wie er. Schnell stand fest, dass es auch in Halle ein Carsharing-Angebot geben sollte. Noch im selben Jahr wurde deshalb der teilAuto Halle (Saale) e.V. gegründet. Die meisten Gründungsmitglieder kannten sich über die Grüne Liga. Im Mai des darauffolgenden Jahres stand dann – unterstützt vom Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt – das erste Gemeinschaftsauto bereit: ein roter Skoda Favorit mit Anhängerkupplung. Die erste Station befand sich am Glauchaer Platz in Halle. Sie existiert bis heute.

Anfangs wurden Wagen-Reservierungen noch auf einem Anrufbeantworter hinterlassen. Der Autoschlüssel steckte in einem Rohrtresor an der Station. „Das Carsharing zu Beginn der 90er-Jahre unterschied sich natürlich deutlich vom heutigen Angebot“, erklärt teilAuto-Geschäftsführer Michael Creutzer. Mittlerweile stehen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 450 Carsharing-Fahrzeuge bereit, die telefonisch, via Internet oder per App auch wenige Minuten vor Fahrtantritt gebucht werden können. Geöffnet werden die Pkw mittels Kundenkarte.

Neben den technischen Neuerungen veränderte sich das Gemeinschaftsauto-Angebot auch auf organisatorischer Ebene. Die Idee des Autoteilens wurde auf andere Städte ausgeweitet. Noch in den 90er-Jahren kamen Wittenberg und Merseburg als neue Standorte hinzu. 2000 expandierte teilAuto über die sachsen-anhaltischen Landesgrenzen hinaus nach Erfurt und Leipzig. In den Jahren darauf folgten Dresden, Jena, Magdeburg, Chemnitz und eine Reihe kleinerer Städte in Mitteldeutschland. Mit den steigenden Nutzer- und Fahrzeugzahlen ließ sich der Carsharing-Betrieb als Verein zunehmend schwerer organisieren. 2004 wurde deshalb eine GmbH gegründet, die den Geschäftsbetrieb bis heute unter der Marke „teilAuto“ fortführt. Die Gesellschafter sind fast durchgängig teilAuto-Nutzer der Anfangsjahre.

„Ich denke hier in der Region hat teilAuto ein ganzes Stück Pionierarbeit in Sachen Carsharing geleistet“, so Geschäftsführer Creutzer. Ausruhen will er sich darauf jedoch nicht. „In den vergangenen Jahren konnten wir ein sehr dynamisches Wachstum verzeichnen. Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, diese positive Entwicklung weiter zu stärken.“

Wer mehr über die Carsharing-Entwicklung erfahren möchte, kann einen Blick in den teilAuto-Jubiläumsblog (http://blog.teilauto.net) werfen. Dort erscheinen noch bis zum Jahresende monatliche Beiträge über Geschichte, Alltag, Kuriositäten und Wissenswertes rund ums Autoteilen in Mitteldeutschland.

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