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Carsharing-Anbieter teilAuto wächst weiter/ Carsharing-Jahresbilanz

Für den mitteldeutschen Anbieter teilAuto war 2019 ein erfolgreiches Carsharing-Jahr. Die Nutzerzahlen konnten um 17 Prozent gesteigert werden. Über 6.000 Kundinnen und Kunden sind neu hinzugekommen. Insgesamt ist man bei mehr als 42.500 Fahrtberechtigten angelangt. Analog dazu wuchs die Flotte von 1.040 auf 1.226 Fahrzeuge. Rund 490.000 Fahrten wurden damit im vergangenen Jahr unternommen.

„Immer wieder werden wir gefragt, ob sich Carsharing denn wirtschaftlich betreiben lässt. Diese Frage würden wir eindeutig mit ‚Ja‘ beantworten“, so Michael Creutzer, einer der beiden Geschäftsführer. Auch 2019 konnte das Unternehmen seinen Umsatz weiter steigern – von 11 auf 13 Millionen Euro. Doch, so räumen, Creutzer und sein Co-Geschäftsführer Patrick Schöne ein, brauche es dafür auch Zeit. „In den vergangenen Jahren haben so einige Investoren versucht, mit Carsharing das schnelle Geld zu machen“, sagt Schöne. „Wir haben uns auf unser Kerngebiet Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen konzentriert und sind dort Stück für Stück, aber nachhaltig gewachsen. Das zahlt sich jetzt für uns aus.“ 

Während sich einige größere Anbieter, wie das Carsharing-Unternehmen Oply, das in Berlin, München und Hamburg Gemeinschaftsautos bereitstellte, wieder zurückgezogen haben, arbeitet teilAuto weiter daran, sein Netz zu verdichten. Der Fokus liegt dabei nach wie vor auf Mitteldeutschland. In insgesamt 20 Städten ist teilAuto inzwischen vertreten. Als jüngster Neuzugang kam im Herbst 2019 Görlitz hinzu. 

Große und kleine Städte

„Die meisten Nutzenden leben natürlich in den großen Städten wie Leipzig, Dresden, Erfurt oder Halle. Aber uns ist es wichtig, auch in einigen kleineren Städten Carsharing zu ermöglichen“, so Michael Creutzer. Das hat unter anderem auch mit der Geschichte der Organisation zu tun. teilAuto wurde 1992 als ökologisch orientierter Verein in Halle an der Saale gegründet. Noch in den Neunzigern wurde das Angebot auf die Städte Merseburg und Wittenberg ausgedehnt. Anfang der Zweitausender kamen Leipzig, Erfurt, Weimar und später auch Dresden hinzu. Durch das Wachstum bedingt, wurde der Geschäftsbetrieb 2004 in die Mobility Center GmbH überführt, die die Marke teilAuto bis heute betreibt und ihren Sitz mittlerweile in Leipzig hat.

teilAuto in Sachsen

Aktuell leben die meisten teilAuto-Nutzenden in Sachsen. Das liegt vor allem an den beiden großen Metropolen mit über 500.000 Einwohnern. Leipzig ist mit gut 19.000 Kundinnen und Kunden größter teilAuto-Standort. Neben dem stationsbasierten Carsharing-Angebot für das die Marke teilAuto steht, wird hier auch das Freefloating-Angebot cityflitzer betrieben, das sich vor allem bei der jungen Zielgruppe wachsender Beliebtheit erfreut. Dresden ist zweitgrößter teilAuto-Standort mit rund 12.000 Kundinnen und Kunden. Durch die Einrichtung von Mobilitätspunkten wurde das Gemeinschaftsauto-Netz im vergangenen Jahr weiter ausgebaut und noch besser mit dem öffentlichen Nahverkehr verzahnt. „Gerade in der Verbindung mit ÖPNV, Rad- und Fußverkehr zeigt Carsharing seine größte verkehrsentlastende Wirkung“, erklärt Geschäftsführer Patrick Schöne. In der drittgrößten sächsischen Stadt Chemnitz ist teilAuto seit 2012 vertreten. Nach zähen Anfangsjahren ist man hier inzwischen bei 800 Fahrtberechtigten angelangt „Es zeigt sich, dass man Geduld braucht, wenn man ein tragfähiges Carsharing aufbauen will“, so Schöne. „Aktuell nimmt die Entwicklung aber immer mehr Fahrt auf, sodass wir 2020 erstmals einen eigenen Regionalverantwortlichen einstellen konnten, der eigens für den Ausbau des Chemnitzer Angebots zuständig ist.“ Unter den kleineren Städten sind Freiberg mit 250 sowie Radebeul und Markkleeberg mit je 200 Carsharing-Teilnehmenden hervorzuheben. 

teilAuto in Sachsen-Anhalt

Die teilAuto-Gründungsstadt Halle bleibt mit 2.700 Nutzerinnen und Nutzern größter Standort in Sachsen-Anhalt. Hier stehen rund 85 Fahrzeuge an gut 50 Stationen bereit. In der Landeshauptstadt Magdeburg sind rund 1.000 Kunden für das Angebot registriert. Gut 40 Fahrzeuge stehen den Ottostädtern an 25 Stationen zur Verfügung. Mit einem kleineren Angebot ist teilAuto weiterhin auch in Dessau-Rosslau, Merseburg und Wittenberg vertreten. 

teilAuto in Thüringen

In Thüringen ist Erfurt mit rund 3.000 registrierten Kunden die größte teilAuto-Stadt. Gut 85 Carsharing-Fahrzeuge vom Kleinstwagen bis hin zum Transporter sind in der Landeshauptstadt stationiert. Seit 2018 sind auch in Erfurt mehrere Elektro-Autos buchbar. Auf Platz zwei folgt die Stadt Jena mit 2.000 Nutzerinnen und Nutzern und einer Flotte von 60 Fahrzeugen. Zudem gibt es Carsharing-Angebote in Gera, Gotha und Weimar. „Für eine 65.000-Einwohnerstadt zeigt Weimar dabei eine ganz besondere Dynamik“, erklärt Michael Creutzer. „1.000 Fahrtberechtigte, 30 Fahrzeuge und 25 Stationen – das ist für einen Ort dieser Größe beachtlich. Nach der gängigen Definition des Bundesverbandes Carsharing fällt Weimar damit schon nicht mehr unter die Bezeichnung ‚Kleine Carsharingstadt’“. 

Carsharing-Statistik in Deutschland

Jedes Jahr ermittelt der Bundesverband Carsharing (bcs) die aktuelle Carsharing-Statistik. Zum Stichtag, dem 01. Januar 2020, verzeichnete der Verband rund 2,3 Millionen Fahrtberechtigte und 25.400 Carsharing-Autos an insgesamt 840 Orten in Deutschland. Die meisten Städte und Gemeinden verfügten dabei über stationsbasierte Modelle, bei denen Wagen an festen Stellplätzen bereitstehen. Stationsloses Freefloating-Carsharing wird nur in 17 deutschen Großstädten betrieben, da hier eine besonders hohe Nutzerdichte gegeben sein muss.

Stationsbasiertes Autoteilen gibt es seit den 1980er-Jahren in Deutschland. Die Freefloating-Angebote entwickelten sich erst mit dem Einsatz neuer Smartphone- und Ortungstechnik in den 2010er-Jahren. Während die umwelt- und verkehrsentlastende Wirkung für das stationsbasierte Modell bereits von zahlreichen Studien nachgewiesen werden konnte, lieferten das reine Freefloating bisher durchwachsene Untersuchungsergebnisse. Als jüngste Carsharing-Entwicklung gilt die Kombination aus beiden Modellen. Erste Analysen des kombinierten Modells zeigen laut Bundesverband eine ebenso stark verkehrsentlastende Wirkung wie bei rein stationsbasierten Angeboten. 

 

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